Abokonzert 7

Gischt

Mo 31.01.2022
20:00 Uhr

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Felix Mendelssohn Bartholdy

Konzertouvertüre »Das Märchen von der schönen Melusine« op. 32 (1833)

Erich Wolfgang Korngold

Violinkonzert D-Dur op. 35 (1937-1939)

Alexander von Zemlinsky

»Die Seejungfrau« (1903)

Drei Wunderkinder. Drei Künstler mit jüdischen Wurzeln. Drei Verfemte und Verfolgte. Während Felix Mendelssohn Bartholdy zu Lebzeiten keine Repressalien zu erdulden hatte und seine Musik erst im Nationalsozialismus verboten wurde, traf es Alexander von Zemlinsky und Wolfgang Korngold in jener Schreckenszeit umso schlimmer. Beide wurden geächtet und zur Emigration gezwungen. Zemlinsky starb, seiner Kreativität beraubt, krank und seelisch gebrochen 1942 in New York, Korngold hingegen gelang es, in Hollywood als bravouröser Komponist von Filmmusik seine Karriere fortsetzen. Das kann auch das Violinkonzert von 1945 nicht verleugnen, komponierte Korngold es doch aus dem Material verschiedener früherer Filmmusiken. Nicht zu Unrecht hat das dieser Hommage an den verführerischen Klang der Violine auch den Beinamen »Hollywood Concerto« eingebracht. Oft verfilmt wurde auch der Stoff der beiden anderen Werke des Programms, die in mystische, geheimnisvolle Unterwasserwelten eintauchen. Während Mendelssohns Meerfrau Melusine zur Strafe für einen Tabubruch ihres Geliebten zurück in die seelenlose Welt der Wasserwesen verbannt wird, verhält es sich in Zemlinskys rauschendem Tongemälde nach dem Märchen von Hans Christian Andersen genau umgekehrt: Die Meerjungfrau verliebt sich in einen Menschen, gibt dafür die Gabe des Sprechens hin und opfert schließlich zur Rettung des Geliebten ihr eigenes Leben.

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