Dirigenten

Andrés Orozco-Estrada

Designierter Gürzenich-Kapellmeister

Energie, Eleganz und Esprit zeichnen Andrés Orozco-Estrada als Musiker besonders aus. Nach einer wunderbaren Zusammenarbeit mit dem Orchestra Sinfonica Nazionale della Rai im Mai 2022 wird Andrés Orozco-Estrada zum neuen Chefdirigenten des Rai-Orchesters ab der Saison 23/24 ernannt, dessen 30-jähriges Jubiläum er im Oktober 24 mit zwei großen Festkonzerten in Turin feiern wird.

Ab der Saison 2025/26 wird er außerdem das Amt des GMD der Stadt Köln und des Gürzenich-Kapellmeisters antreten. Orozco-Estrada legt großen Wert darauf, dabei alle Kölnerinnen und Kölner mit Musik und für die Musik zu begeistern und die Musikstadt Köln international zu repräsentieren und präsentieren. In dieser Saison wird er mit einer Reihe von Carmen-Vorstellungen seinen Einstand als designierter GMD geben.

Gleich zu Beginn der Saison 24-25 debütiert Orozco-Estrada mit einer Wiederaufnahme von „Le Nozze di Figaro“ an der Semperoper Dresden. Weitere Debüts führen ihn zum NHK Symphony Orchestra nach Tokyo, zum KBS Symphony Orchestra nach Seoul sowie zum spanischen Nationalorchester (OCNE) nach Madrid. Wiedereinladungen führen ihn u.a. zum Royal Concertgebouw Orchestra, zum Chicago Symphony Orchestra, zur Staatskapelle Dresden, zum Orchestre National de France, zum Gothenburg Symphony Orchestra, zu den Bamberger Symphonikern, zum Swedish Radio, zum Budapest Festival Orchestra, zum Rotterdam Philharmonic Orchestra, zu den Münchner Philharmonikern sowie zu den Rundfunkorchestern des SWR, WDR und zum DSO Berlin. Außerdem kehrt er zum hr-Sinfonieorchester Frankfurt (Chefdirigent 2014-2021) und zum Houston Symphony Orchestra (Music Director 2014-2022) zurück. In Medellín (Kolumbien) geboren, begann Andrés Orozco-Estrada seine musikalische Ausbildung mit dem Violinspiel. Als 15-Jähriger erhielt er seinen ersten Dirigierunterricht. 1997 ging er zum Studium nach Wien, wo er an der renommierten Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw) in die Dirigierklasse von Uroš Lajovic, einem Schüler des legendären Hans Swarowsky, aufgenommen wurde. Seit Oktober 2022 ist Orozco-Estrada als Professor für Orchesterdirigieren an der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst tätig.

Artistic Partnership

Sakari Oramo

Sakari Oramo ist Chefdirigent des BBC Symphony Orchestra, Ehrendirigent des Royal Stockholm Philharmonic Orchestra, Ehrendirigent des Finnischen Radio-Sinfonieorchesters, künstlerischer Partner des Gürzenich-Orchesters Köln, Gastdirigent auf höchstem internationalem Niveau und ein sehr produktiver Schallplattenkünstler. Sakari Oramos Aufführungen verbinden kristalline strukturelle Kohäsion mit Autorität, Eleganz und Leidenschaft. Sakari Oramo feiert die Verlängerung seines Vertrags als Chefdirigent des BBC Symphony Orchestra, das er bis zu seinem hundertjährigen Bestehen im Jahr 2030 mit einer fesselnden Saison führen wird, in der unter anderem die britische Erstaufführung von Kaija Saariahos HUSH, ein Schwerpunkt auf Werken von Grażyna Bacewicz, Britta Byström und Dora Pejačević sowie Busonis Klavierkonzert mit dem BBC Symphony Orchestra, den Berliner Philharmonikern und dem Orchestre National de France auf dem Programm stehen.

In der Saison 2024/25 geht Oramo, der kürzlich als künstlerischer Partner des Gürzenich-Orchester Köln angekündigt wurde, auf Japan-Tournee. Er kehrt zum NDR Elbphilharmonie Orchester, zum Gewandhausorchester Leipzig und zum Finnish Radio Symphony Orchestra zurück, während er weiterhin mit dem BBC Symphony Orchestra zusammenarbeitet. Im Laufe seiner Karriere hatte Oramo zahlreiche prestigeträchtige Positionen inne: Musikdirektor des City of Birmingham Symphony Orchestra von 1998-2008, Chefdirigent des Finnish Radio Symphony Orchestra von 2003-2012, Chefdirigent der West Coast Kokkola Opera von 2004-2018 und Chefdirigent des Royal Stockholm Philharmonic Orchestra von 2008-2021. Als versierter Geiger war Oramo ursprünglich Konzertmeister des Finnish Radio Symphony Orchestra und setzt sich mit dem BBC Symphony Orchestra weiterhin für neue und selten aufgeführte Werke ein, wobei er Werke von Carlos Simon, Kaija Saariaho, Dora Pejačević, Grażyna Bacewicz, Doreen Carwithen und Grace Mary Williams dirigiert. Oramo ist ein regelmäßiger Dirigent bei den BBC Proms - im Sommer 2024 präsentierte er mehrere Proms mit dem BBC Symphony Orchestra, darunter The Last Night of the Proms und eine Zusammenarbeit mit der Sibelius-Akademie Helsinki und dem Royal College of Music London sowie Aufführungen von Holsts Cloud Messenger, Kaija Saariahos Mirage und Eine Alpensinfonie von Richard Strauss. Zu Oramos umfangreicher Diskografie gehören Aufnahmen des Klavierkonzerts und der Sinfonie in fis-Moll von Dora Pejačević mit dem BBC Symphony Orchestra, Werke von Ravel mit dem Royal Stockholm Philharmonic Orchestra und die Sinfonie Nr. 1 von Rued Langgaard mit den Berliner Philharmonikern. Darüber hinaus hat er sämtliche Sinfonien von Sibelius mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra, sämtliche Sinfonien von Nielsen und Schumann mit dem Royal Stockholm Philharmonic Orchestra sowie zahlreiche Werke von Kaija Saariaho und Magnus Lindberg mit verschiedenen Orchestern aufgenommen. Zu den Erfolgen seines Katalogs zählen der BBC Music Magazine's Orchestra Award für Nielsen: Symphonies Nos. 1 & 3 mit dem Royal Stockholm Philharmonic Orchestra, ein Gramophone Award im Jahr 2019 für Laangaard: Symphonies Nos. 2 & 6 mit den Wiener Philharmonikern und der Sopranistin Anu Komsi und ein International Classical Music Award 2020 für Busoni: Klavierkonzert mit dem Boston Symphony Orchestra und Kirill Gerstein.

Ehrendirigenten

Dmitrij Kitajenko

Dmitrij Kitajenko und das Gürzenich-Orchester Köln verbindet ein jahrzehntelanger künstlerischer Austausch, der auf gegenseitiger Wertschätzung beruht. Seit der russische Dirigent 1987 erstmals das Gürzenich-Orchester dirigierte, haben die gemeinsamen Konzerte und vielfach ausgezeichneten CD-Produktionen einen Erfahrungsschatz wachsen lassen, der jede Aufführung zu einem besonderen Erlebnis macht. Der Schwerpunkt der Zusammenarbeit liegt im russischen romantischen Repertoire, das Kitajenko, 1940 in Leningrad geboren, authentisch wie kein anderer Dirigent zu interpretieren vermag – hochdifferenziert, unsentimental und tief bewegend. Neben der Arbeit mit den Gürzenich-Kapellmeistern war die Beziehung zu Kitajenko für das Orchester so prägend, dass es den russischen Maestro 2009 zu seinem Ehrendirigenten ernannte.

Viele der CD-Aufnahmen, die das Orchester mit ihm realisierte, gelten als Referenzeinspielungen. Allen voran der Zyklus der fünfzehn Sinfonien von Dmitrij Schostakowitsch, der unter anderem 2005 mit einem ECHO Klassik und 2006 mit dem MIDEM Classical Award ausgezeichnet wurde. Es folgten vielfach prämierte Gesamteinspielungen der sinfonischen Werke von Sergej Prokofjew, Sergej Rachmaninow und Peter Tschaikowsky, ergänzt um zahlreiche Solowerke und, im Falle Tschaikowskys, um den Operneinakter Jolanthe.

In den letzten Jahren stellte Kitajenko bei seinen Kölner Konzerten nahezu unbekannte Werke aus Russland vor, etwa die Kantate Alexander Newski von Prokofjew oder Modest Mussorgskys Lieder und Tänze des Todes für Bass und Orchester, die Ballettsuite Spartakus von Aram Chatschaturian oder von Sergej Taneev die Kantate Johannes Damascenus. 2015 dirigierte Kitajenko das Gürzenich-Orchester erstmals mit Musik von Jean Sibelius, die parallel zu den Konzerten entstandene CD-Produktion der 2. Sinfonie erhielt den ICMA-Preis 2019 sowie den Supersonic Award der Zeitschrift Pizzicato. Zuletzt spielte er mit dem Gürzenich-Orchester von Alexander Skrjabin die 2. Sinfonie und Le Poème de l’extase ein.
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www.kitajenko.com

Günter Wand (1912-2002)

Das Gürzenich-Orchester Köln hat unter seinen Kapellmeistern nicht wenige Dirigenten von Weltrang. Einer der bedeutendsten ist Günter Wand, der 1939 als Erster Kapellmeister an die Kölner Oper kam und von 1946 bis 1974 als Generalmusikdirektor und Gürzenich-Kapellmeister das Orchester prägte. Das Gürzenich-Orchester entwickelte sich unter seiner Leitung zu einem hervorragenden Ensemble, das sich nicht nur durch exzellente Aufführungen im klassisch-romantischen Bereich bewährte, sondern auch auf dem Gebiet der zeitgenössischen Musik. Eine große Zahl an Ur- und Erstaufführungen zeugen davon: So das Konzert für Orchester von Bernd Alois Zimmermann (1946), das Konzert für Violoncello und Orchester von Wolfgang Fortner (1951) und Werke von Olivier Messiaen, um nur einige Beispiele zu nennen. Legendär ist dabei seine strenge Auffassung von Werktreue: Als er als noch junger Dirigent gefragt wurde, wie er Beethovens 9. Sinfonie interpretieren werde, ob eher wie Arturo Toscanini oder mehr im Stile Wilhelm Furtwänglers, war seine Antwort: »Wie Beethoven«. In den späteren Jahren konzentrierte er sich fast ausschließlich auf Werke der Klassik und Romantik, seine Schallplattenaufnahmen der Bruckner- und Schubert-Sinfonien aus den 1980er-Jahren gelten noch immer als Referenzeinspielungen.

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