Dirigenten

Designierter Gürzenich-Kapellmeister

Ab der Saison 2025/26 wird Andrés Orozco-Estrada das Amt des GMD der Stadt Köln und des Gürzenich-Kapellmeisters antreten. Orozco-Estrada legt großen Wert darauf, alle Kölnerinnen und Kölner mit Musik und für die Musik zu begeistern und die Musikstadt Köln international zu repräsentieren und präsentieren. Bereits in der kommenden Saison wird er in der Kölner Philharmonie mit einem Sonderkonzert zu Gast sein.

In Medellín (Kolumbien) geboren, begann Andrés Orozco-Estrada seine musikalische Ausbildung mit dem Violinspiel. Als 15-Jähriger erhielt er seinen ersten Dirigierunterricht. 1997 ging er zum Studium nach Wien, wo er an der renommierten Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw) in die Dirigierklasse von Uroš Lajovic, einem Schüler des legendären Hans Swarowsky, aufgenommen wurde. Seit Oktober 2022 ist Orozco-Estrada als Professor für Orchesterdirigieren an der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst tätig.

Ehrendirigenten

Dmitrij Kitajenko

Dmitrij Kitajenko und das Gürzenich-Orchester Köln verbindet ein jahrzehntelanger künstlerischer Austausch, der auf gegenseitiger Wertschätzung beruht. Seit der russische Dirigent 1987 erstmals das Gürzenich-Orchester dirigierte, haben die gemeinsamen Konzerte und vielfach ausgezeichneten CD-Produktionen einen Erfahrungsschatz wachsen lassen, der jede Aufführung zu einem besonderen Erlebnis macht. Der Schwerpunkt der Zusammenarbeit liegt im russischen romantischen Repertoire, das Kitajenko, 1940 in Leningrad geboren, authentisch wie kein anderer Dirigent zu interpretieren vermag – hochdifferenziert, unsentimental und tief bewegend. Neben der Arbeit mit den Gürzenich-Kapellmeistern war die Beziehung zu Kitajenko für das Orchester so prägend, dass es den russischen Maestro 2009 zu seinem Ehrendirigenten ernannte.

Viele der CD-Aufnahmen, die das Orchester mit ihm realisierte, gelten als Referenzeinspielungen. Allen voran der Zyklus der fünfzehn Sinfonien von Dmitrij Schostakowitsch, der unter anderem 2005 mit einem ECHO Klassik und 2006 mit dem MIDEM Classical Award ausgezeichnet wurde. Es folgten vielfach prämierte Gesamteinspielungen der sinfonischen Werke von Sergej Prokofjew, Sergej Rachmaninow und Peter Tschaikowsky, ergänzt um zahlreiche Solowerke und, im Falle Tschaikowskys, um den Operneinakter Jolanthe.

In den letzten Jahren stellte Kitajenko bei seinen Kölner Konzerten nahezu unbekannte Werke aus Russland vor, etwa die Kantate Alexander Newski von Prokofjew oder Modest Mussorgskys Lieder und Tänze des Todes für Bass und Orchester, die Ballettsuite Spartakus von Aram Chatschaturian oder von Sergej Taneev die Kantate Johannes Damascenus. 2015 dirigierte Kitajenko das Gürzenich-Orchester erstmals mit Musik von Jean Sibelius, die parallel zu den Konzerten entstandene CD-Produktion der 2. Sinfonie erhielt den ICMA-Preis 2019 sowie den Supersonic Award der Zeitschrift Pizzicato. Zuletzt spielte er mit dem Gürzenich-Orchester von Alexander Skrjabin die 2. Sinfonie und Le Poème de l’extase ein.
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www.kitajenko.com

Günter Wand (1912-2002)

Das Gürzenich-Orchester Köln hat unter seinen Kapellmeistern nicht wenige Dirigenten von Weltrang. Einer der bedeutendsten ist Günter Wand, der 1939 als Erster Kapellmeister an die Kölner Oper kam und von 1946 bis 1974 als Generalmusikdirektor und Gürzenich-Kapellmeister das Orchester prägte. Das Gürzenich-Orchester entwickelte sich unter seiner Leitung zu einem hervorragenden Ensemble, das sich nicht nur durch exzellente Aufführungen im klassisch-romantischen Bereich bewährte, sondern auch auf dem Gebiet der zeitgenössischen Musik. Eine große Zahl an Ur- und Erstaufführungen zeugen davon: So das Konzert für Orchester von Bernd Alois Zimmermann (1946), das Konzert für Violoncello und Orchester von Wolfgang Fortner (1951) und Werke von Olivier Messiaen, um nur einige Beispiele zu nennen. Legendär ist dabei seine strenge Auffassung von Werktreue: Als er als noch junger Dirigent gefragt wurde, wie er Beethovens 9. Sinfonie interpretieren werde, ob eher wie Arturo Toscanini oder mehr im Stile Wilhelm Furtwänglers, war seine Antwort: »Wie Beethoven«. In den späteren Jahren konzentrierte er sich fast ausschließlich auf Werke der Klassik und Romantik, seine Schallplattenaufnahmen der Bruckner- und Schubert-Sinfonien aus den 1980er-Jahren gelten noch immer als Referenzeinspielungen.

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