Henri Dutilleux
Tout un monde lointain für Violoncello und Orchester (1967–70)
Franz Schubert
Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944 Die Große (1825/28)
- Alban Gerhardt Violoncello
- Gürzenich-Orchester Köln
- Susanna Mälkki Dirigentin
Einführung 50 Minuten vor Konzertbeginn im Konzertsaal
Kann man sich durchaus vorstellen: mit jedem neuen Musikstück eine ferne, eine noch fremde Welt zu betreten. Die von Tout un monde lointain ist fesselnd vom ersten geheimnivollen Zischen bis zu den letzten leise verklingenden Tönen.
Als Gefährten eines Cellos tauchen wir ein in Henri Dutilleux’ fantastische Klanglandschaften: mal rätselhaft schimmernd, verführerisch duftend, mal überwältigend farbenprächtig. Und der musikalische Poet Dutilleux gibt uns obendrein noch ein paar Worte von Charles Baudelaire mit auf diese Reise: »Hüte deine Träume; die der Weisen sind nicht so schön wie die der Narren.« Wer hätte das gedacht?
Ach ja, die großen Vorbilder! Es ist stets ein schmaler Grat zwischen motiviertem Nacheifern und niederschmetternder Selbstzerfleischung. Franz Schuberts 8. Sinfonie gleicht einem opulenten Roman in vier farbenreich gestalteten Bänden. Nach der erfolgreichen Uraufführung hätte ihm sein übergroßes Idol Beethoven sicherlich begeistert auf die Schultern geklopft, wären die beiden musikalischen Superhelden nicht beide bereits tot gewesen. Aus einer einzelnen Horn-Melodie entsteht eine ganze musikalische Welt mit all ihren Höhen, Tiefen und dem für Schubert typischen Hin und Her zwischen heiterem Übermut und melancholischem Abgrund.