Johann Sebastian Bach
Matthäus-Passion BWV 244 (1727)
- Jeanine De Bique Sopran
- Ulrike Malotta Alt
- Sebastian Kohlhepp Tenor (Evangelist)
- Fabio Trümpy Tenor
- Krešimir Stražanac Bassbariton
- Thomas Stimmel Bass (Christus)
- Knaben des Kölner Domchores
- Chor des Bayerischen Rundfunks
- Gürzenich-Orchester Köln
- Peter Dijkstra Dirigent
Einführung 50 Minuten vor Konzertbeginn im Konzertsaal
Am besten geht man begleitet durchs Jahr. Manch einer orientiert sich kalendarisch oder an den Jahreszeiten, für andere sind Brauchtums-Termine, religiöse Feste oder Schulferien strukturgebend. Aber auch die Musik von Johann Sebastian Bach allein wäre bereits ausreichend, um den Jahreslauf als zutiefst sinnstiftend zu erfahren: Weihnachtsoratorium im Advent, Kantaten zu Ostern, Pfingsten und an so ziemlich allen anderen Festtagen. Aber Karfreitag?
Der Tod Jesu Christi am Kreuz – gut zweieinhalb Stunden auskomponierter Schmerz, Klang gewordene Vereinsamung, Verrat, Verzweiflung, Gewalt und Angst. Warum eigentlich tut man sich all das immer wieder an? So könnte man fragen. Vielleicht, weil Bachs Matthäus-Passion wie kein anderes Werk der Musikgeschichte sowohl die dunklen Abgründe wie auch die seelischen Höhen unserer menschlichen Existenz reflektiert. Eine Musik, die unbegreiflich kunstvoll den ganzen Kosmos unserer Daseins zu durchschreiten scheint – gleichermaßen göttlich wie zutiefst irdisch, menschlich. Und das Himmlische begegnet uns auch in diesem Jahr zuallererst im größten Elend.