Sinfoniekonzert

Ein und Alles

So 02.02.2025
11:00 Uhr
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Robert Schumann

Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 54 (1845)

Gustav Mahler

Sinfonie Nr. 5 cis-Moll (1901–04)

Ganz gleich, ob Kenner oder Liebhaber: Vielen Menschen ist eine illustre Reihe von musikalischen Werken für immer ans Herz gewachsen, ja zum klingenden Ein und Alles geworden. In diesem Konzert haben wir gleich zwei dieser Top-Kandidaten, die in jeder klassischen Lieblingsstücke-Hitparade weit vorne landen würden. Das Gürzenich-Orchester schlägt eine Brücke von Robert Schumann zu Gustav Mahler, von dramatisch auftrumpfender Virtuosität hin zu abgrundtiefen Seelenlandschaften. Ein knappes halbes Jahrhundert nur liegt zwischen Schumanns einzigem Klavierkonzert und Mahlers fünftem sinfonischen Großprojekt. Aber in welch unterschiedlichen Welten waren diese beiden großen Meister mit ihrer Kunst zu Hause, was für dynamische Umwälzungen fanden in diesen wenigen Jahrzehnten politisch, technologisch und kulturell statt! Trotzdem gelten uns beide Werke gleichsam als Inbegriff eines zutiefst romantischen Zugangs zur Welt.

Bei der Uraufführung von Robert Schumanns Konzert für Klavier und Orchester sitzt mit Clara Schumann nicht nur die wohl bedeutendste Tasten-Virtuosin des 19. Jahrhunderts am Flügel, sondern zugleich auch Roberts Langzeit-Angebetete, Seelenverwandte und Dann-doch-endlich-Ehefrau. Sie selbst hatte bereits gut zehn Jahre zuvor ein Klavierkonzert – ebenfalls in a-Moll – zu Papier gebracht, wohlgemerkt unterstützt von einem gewissen Verehrer Schumann, der ihr bei der Orchestrierung half. Nicht wenigen gilt dessen Klavierkonzert, das streckenweise eher einer sehnsuchtserfüllten Fantasie gleicht, als die klangliche »Verfilmung« dieser legendären künstlerischen wie emotionalen Partnerschaft. In ähnlich jungen Jahren wie seinerzeit Clara Schumann ist unser Solist, der japanische Pianist Mao Fujita, auch er zu musikalischen Unglaublichkeiten fähig.

Tatsächliche Filmmusik schrieb Gustav Mahler – freilich ohne es Jahre vor der Entwicklung des Tonfilms zu wissen und zu beabsichtigen. Den 4. und vorletzten Satz (Adagietto) aus Mahlers 5. Sinfonie lieh sich der Regisseur Luchino Visconti für seine cineastische Umsetzung von Thomas Manns Tod in Venedig dankbar aus. Der Komponist durchschreitet in dieser Schöpfung lichterfüllte wie denkbar düstere Kapitel des menschlichen Lebens. Er verführt uns mit einer Handvoll betörender Melodien, um uns gleich darauf abrupt vor den Kopf zu stoßen und in den Sog des Abgrunds hineintreiben zu lassen. Die gute Nachricht: Anders als im Film gibt’s hier ein Happy End in strahlendem Dur.

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