Passionskonzert

ÜBER WUNDEN

Fr 18.04.2025
18:00 Uhr
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Johann Sebastian Bach

Markus-Passion BWV 247 (1731/44)

Einführung 50 Minuten vor dem Konzert

Zwei große Passionsmusiken von Johann Sebastian Bach, die Matthäus-Passion und die Johannes-Passion, gehören zu den Eckpfeilern der abendländischen Musik. Eine weitere, die dem Markus-Evangelium folgt, blieb bis zum heutigen Tag verschollen. Wie mag sie geklungen haben? Etliche Experten haben sich seit Jahrzehnten an einer Rekonstruktion dieser Markus-Passion versucht. Was einem zunächst wie die Suche nach dem versunkenen Atlantis, dem Stein der Weisen oder dem Heiligen Gral erscheinen mag, ist als musikpraktisches Problem gar nicht weit entfernt von dem, was Bach häufig selbst tat: Kreative Zweitverwertung. Immer wieder tauchen Choräle und Arien bei ihm ein weiteres Mal im Werkverzeichnis auf – mit neuem Text versehen und mitunter in einem völlig neuen Kontext. Parodieverfahren nennt sich das, und diese barocke Praxis funktioniert auch umgekehrt: Ton Koopman, einer der weltweit führenden Bach-Interpreten, hat noch einmal ganz von vorne angefangen und mit unermüdlichem Forschungseifer Kompositionen des großen Meisters dahingehend untersucht, ob sie als Vertonung der Worte aus dem Markus-Evangelium in Frage kommen.

Johann Sebastian Bachs Passionen führen zum Wesenskern des christlichen Glaubens und zu den dunklen Abgründen allen irdischen Lebens: Verzweiflung und Verrat, Grausamkeit und Todesangst. Und doch schwingt in allem ein unerschütterliches Gottvertrauen mit. Ton Koopmans Rekonstruktion der Markus-Passion vollzieht den Leidensweg Jesu glaubwürdig nach, vom Eingangschor »Geh, Jesu, geh zu deiner Pein« bis zum finalen Choral, in dem Trauer und Schmerz bereits überwunden scheinen. Gemeinsam mit renommierten Vokalsolisten und dem Amsterdam Baroque Choir kommt die »wiederhergestellte« Markus-Passion nun erstmalig nach Köln unter der Leitung ihres musikalischen Restaurators, Ton Koopman.

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