Wolfgang Amadeus Mozart
Missa c-Moll KV 427 (1782)
Giuseppe Verdi
Quattro pezzi sacri (1887–97)
- Chöre am Kölner Dom
- Gürzenich-Orchester Köln
- Eberhard Metternich Dirigent
Der Eintritt ist frei (ohne Zugangskarte).
Der vielleicht größte italienische Opernspezialist Giuseppe Verdi kehrt gegen Ende seines Lebens zurück zu seinen künstlerischen Wurzeln, der Kirchenmusik. Vier geistliche Stücke (Quattro pezzi sacri) scheinen wie Pfeiler in einem gotischen Gotteshaus aufwärts zu streben. Vom a cappella gesungenen Ave Maria über das aufwühlend schmerzerfüllte Stabat Mater bis zum feierlich groß besetzten Lobgesang Te Deum für Doppelchor, Sopransolo und Orchester: Verdi, der Meister der dramatischen musikalischen Effekte, ist auch hier unverkennbar.
100 Jahre vor Verdi ließ ein anderer Theater-Magier den Kirchenraum zur großen Bühne werden: Wolfgang Amadeus Mozarts Messe c-Moll ist – wie viele andere seiner Werke auch – leuchtend in ihrer Pracht, zugleich aber voller Rätsel und tiefer Geheimnisse. Bis heute ist nicht ganz geklärt, warum sich Mozart an die Komposition dieses monumentalen Glaubensbekenntnisses machte: Erfüllte er ein Gelübde im Zusammenhang mit seiner Liebe zu Constanze Weber, die er im Entstehungsjahr der Messe heiratete? Oder ist sie schlichtweg Ausdruck ganz persönlicher Spiritualität? Vor allem aber: Was ist der Grund dafür, dass die Komposition unvollendet blieb – genauso wie neun Jahre später das Requiem? Was die c-Moll-Messe bis heute so berührend macht, das ist die Unmittelbarkeit, mit der Emotionen und Gefühle angesprochen werden. Und wenn die Sopranistin in ihrer berühmten Arie »Et incarnatus est« scheinbar unendliche Bögen spannt, dann ist es, als würde die Musik den Himmel öffnen. Typisch Mozart eben.