Robert Schumann
Ouvertüre »Genoveva« c-Moll op. 81
Richard Strauss
Burleske d-Moll für Klavier und Orchester d-Moll
Carl Maria von Weber
Konzerstück f-Moll op. 79 J.282
Robert Schumann
Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120
- Kirill Gerstein Klavier
- Gürzenich-Orchester Köln
- James Gaffigan Dirigent
»Romantische« Musik, was ist das eigentlich? Musik einer bestimmten
Epoche, Musik auch von bisher nicht dagewesener, emotional
packender Intensität. Doch Romantik hieß auch, sich von klaren
Strukturen zu lösen, der Kunst Freiheiten zu erobern, Räume zu öffnen,
um – mal mehr, mal weniger konkret – Geschichten zu erzählen.
Schumann findet in seiner d-Moll-Sinfonie zur rhapsodisch freien
Form, indem er die gewohnten vier Sätze ineinanderfließen lässt und
sie geheimnisvoll assoziativ verknüpft. Leitmotivischen »Beziehungszauber«
könnte man es nennen – und zumindest in der Theorie ist
Wagner gar nicht fern. Und wie Schumanns einziger Oper »Genoveva«,
so könnte auch seiner Sinfonie durchaus ein sagenhaftes Liebesdrama
zugrunde liegen. Der Pianist Kirill Gerstein antwortet mit Weber und Strauss,
einem weiteren romantischen Doppel also, um »zu beobachten, wie die
Stücke – erwartet oder überraschend – korrespondieren, wie sie ihre
Schatten werfen und sich gegenseitig in neuem Licht präsentieren«,
wie er sagt. So tönt Webers Konzertstück 1821 von Aufbruchsstimmung in
eine neue Zeit voller poetischer Ideen, während der junge Richard Strauss
rund 65 Jahre später verehrungsvoll, doch auch mit jugendlich gewitzter
Ironie zurückblickt auf eine Epoche hochfliegender Ideale. Instrumentaler
Dialog und theatralischer Gestus immer inklusive!