Béla Bartók
Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 (1937–1938)
Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 5 cis-Moll (1901–1903)
- Gürzenich-Orchester Köln
- François-Xavier Roth Dirigent
- Michael Barenboim Violine
»Eine überwältigende Fülle von Schönheiten« erlebte der Rezensent der Neuen Musikzeitung, als er 1905 im Kölner Gürzenich die Uraufführung von Mahlers 5. Sinfonie genoss. Auch mit dieser Sinfonie sprengte Mahler die Dimensionen des Gewohnten: in ihrer kaum fassbaren emotionalen Vielschichtigkeit zwischen Trauermarsch und Ländler, zwischen Blaskapelle und impressionistischem Klang rausch. Manchen Zeitgenossen von einst überrumpelte Mahler mit seiner Klangsprache und der Komponist schimpfte selbst einmal: »Die Fünfte ist ein verfluchtes Werk. Niemand capiert sie.« Heute ist sie eines seiner populärsten Werke – nicht zuletzt, weil Luchino Visconti das Adagietto aus der Sinfonie zum Soundtrack seiner Verfilmung von »Tod in Venedig« wählte. Mahlers Fünfte ist eines der zahlreichen bedeutenden Werke, die das Gürzenich-Orchester aus der Taufe gehoben hat und so feiert François-Xavier Rothmit diesem Festkonzert nicht nur den Beginn der neuen Saison, sondern auch die Geschichte des Gürzenich- Orchesters. Béla Bartóks 2. Violinkonzert spielte das Gürzenich- Orchester 1946 ebenfalls als deutsche Erstaufführung. Die Solovioline scheint hier geradezu gegen die Unmenschlichkeit des Krieges anzuspielen: Sie singt, sie tanzt, sie klagt und sie jubelt in fantasievollen Variationen. Den Solopart übernimmt Michael Barenboim, der sich nicht zuletzt als Interpret der »klassischen Moderne« einen bedeutenden Namen auf internationalen Konzertbühnen erspielt hat.