Claude Debussy
»Prélude à l'après-midi d'un faune« (1891–94)
Esa-Pekka Salonen
»Pentatonic Étude« für Viola Solo (2008/14)
Béla Bartók
Konzert für Viola und Orchester (1945)
Richard Wagner
»Vorspiel« und »Isoldes Liebestod« aus »Tristan und Isolde« (1857–59)
György Ligeti
»Atmosphères« (1961)
Maurice Ravel
»Daphnis et Chloé« 2. Suite für Orchester (1913)
- Nils Mönkemeyer Viola
- Gürzenich-Orchester Köln
- Nicholas Collon Dirigent
»Sind es Wellen sanfter Lüfte? Sind es Wogen wonniger Düfte?« Isoldes Worte kommen einem auch bei den lasziven Klängen in den Sinn, mit denen Claude Debussys Prélude über den »Nachmittag eines Fauns« anhebt. Wie Wolken schweren Parfüms verbreitet sich mit dem Flötensolo die Atmosphäre von Traum und Verlangen, von Reue und Begierde in arkadischem Gefilde und gibt damit die Stimmung vor für das erste Abonnementkonzert des neuen Ersten Gastdirigenten des Gürzenich-Orchesters, Nicholas Collon. Neben Faun und Nymphen aus Debussys Prélude treten zwei weitere große Liebespaare der Weltliteratur auf: Daphnis und Chloé sowie Tristan und Isolde. Was sie verbindet,ist die grenzensprengende Kraft ihrer Liebe, die auch die Musik in neue Dimensionen getrieben hat. Ob Ravel in den impressionistischen Farbmischungen seiner »choreographischen Sinfonie« oder Wagner mit der Unerlöstheit seines Tristan-Akkords. Selbst in Bartóks Viola-Konzert spielt das Verlangen in Gestalt eines Volkslieds mit hinein, »denn gegen den Eros hilft kein Mittel, nicht was getrunken, nicht was eingenommen, nicht was in Zauberliedern ausgesprochen wird ...« Nils Mönkemeyer greift in diesem Konzert zur Viola und György Ligeti wie immer nach den Sternen.