Nikolaj Rimskij-Korsakow
»Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitež und der Jungfrau Fevronija« Suite in vier Bildern (1904)
Sergej Taneev
»Johannes Damascenus« Kantate für gemischten Chor und Orchester Libretto von Aleksej Tolstoj (1883/84)
Sergej Rachmaninow
»Die Glocken« Poem für Soli, gemischten Chor und Orchester (1913)
- Anna Samuil Sopran
- Dmytro Popov Tenor
- Vladislav Sulimski Bass-Bariton
- Tschechischer Philharmonischer Chor Brno
- Petr Fiala Einstudierung
- Gürzenich-Orchester Köln
- Dmitrij Kitajenko Dirigent
Solange Uhren noch nicht verbreitet waren, gab er Gemeinschaften den Lebensrhythmus vor: der Klang der Glocken. Nicht nur den Stundenrhythmus zeigt ihr Geläut an, selbst Jahreszeiten haben unterschiedliche Glockentöne. Glocken schlagen im Falle von Feuer und Alarm, Hochzeitsglocken künden vom Leben, die Totenglocke schlägt die letzte Stunde. Basierend auf einem volltönenden Gedicht von Edgar Allan Poe schrieb Sergej Rachmaninow 1913 seine epische Chorsinfonie, die den ganzen Zyklus des Lebens umschließt. Ein hochkarätiges Solistentrio und der stimmgewaltige Tschechische Kammerchor Brno lässt das opulente Werk unter Leitung des Ehrendirigenten Dmitrij Kitajenko ertönen. Einen anderen Tonfall schlägt Sergej Taneev, Tschaikowskys einziger Kompositionsschüler, in seiner Kantate über den Kirchenvater Johannes von Damaskus an: Johannes wurde aufgrund seines Redetalents »der Gold verströmende« genannt und wurde über 100 Jahre alt. Taneev richtet sein Ohr auch auf die Selbstzweifel, die einen Gläubigen befallen können und schuf mit seinem opus 1 ein faszinierendes Werk zwischen orthodoxer Strenge und polyphonem Aufbruch. Auch die Bewohner der legendären Stadt Kitesch suchen im Glauben Zuflucht vor den angreifenden Tataren. Glocken verheißen den Bewohnern Rettung.