Peter Tschaikowsky
Serenade C-Dur op. 48 für Streichorchester (1880)
Reinhold Glière
Konzert für Harfe und Orchester op. 74 (1938)
Alexander Skrjabin
»Poème de l'extase« op. 54 für großes Orchester (1905-07)
- Xavier de Maistre Harfe
- WDR Rundfunkchor
- Robert Blank Einstudierung
- Gürzenich-Orchester Köln
- Dmitrij Kitajenko Dirigent
Gute Musik war ihm nicht genug: Alexander Skrjabin wollte mit seiner Musik den Menschen befreien und die Menschheit erlösen. Skrjabins ekstatisches » Klanggedicht « führt das romantische Sinfonieorchester an neue Grenzen, um das ganze Universum in Resonanz zu versetzen: »Und es hallte das Weltall / Vom freudigen Rufe / Ich bin!« heißt es am Ende der zugrundeliegenden Verse. Mit den Stimmen des WDR Rundfunkchors erklingt in diesem Konzert erstmals in Köln ein gesungener Schluss, der Skrjabins kühnen Überflug der Seele mit einem orgiastischen Ende krönt. Zugleich zeichnet das Programm die Verbindungen zwischen russischer und europäischer Musikkultur nach. Peter Tschaikowsky etwa galt zu seiner Zeit als »Westler« und wurde von russischen Patrioten angefeindet. Seine Streicherserenade ist von italienischem Feuer und deutscher Melodik durchdrungen – und dennoch unverwechselbar Tschaikowsky. Reinhold Glière war ungeachtet seines Namens kein Franzose, sondern Sohn eines Sachsen. Sein Harfenkonzert erinnert sich spätromantisch an eine untergegangene Epoche zurück – zu einer Zeit als vielerorts Atonalität und Neoklassizismus in Mode waren und Visionäre wie Skrjabin die Grenzen der Wahrnehmung der Welt verschoben hatten.