Jean-Féry Rebel
»Les Élémens. Simphonie nouvelle« (1737)
Bernhard Gander
»Evil Elves: Level Eleven« für Saxophonquartett und Orchester. Uraufführung. Kompositionsauftrag des Gürzenich-Orchester Köln
Igor Strawinsky
»Le Sacre du printemps« (1910–13)
- Raschèr Saxophon Quartett
- Gürzenich-Orchester Köln
- François-Xavier Roth Dirigent
Einführung eine Stunde vor dem Konzert mit Martina Seeber
Roh oder gekocht? Wild oder gezähmt? Die Faszination jeder Epoche für das vermeintlich Ursprüngliche kennt viele Facetten. Was für ein Schock, als der französische Hofkomponist Jean-Féry Rebel im Jahr 1737 das Chaos vor der Erschaffung der Welt in Töne fasst! Der Beginn von Rebels allegorischem »Weltklangbild« ist ebenso radikal wie legendär. Rebel entfaltet ein plastisches Bild der Elemente – mit murmelnden Wasser-Läufen, feurigen Streicherraketen und erdigem Grundbass. Wie die Frühlingsnatur den Winter verdrängt und neues Leben aus der Erde bricht, wird auch bei Strawinsky hörbar. Statt mit gezähmter Exotik – wie damals in Mode – schockt er seine Zeitgenossen mit den stampfenden Rhythmen einer heidnischen Zeremonie aus dem alten Russland. Le Sacre du printemps wurde zum berühmtesten Skandalwerk des 20. Jahrhunderts. Anmutig, sphärisch, gemein und kraftstrotzend lässt der österreichische Komponist Bernhard Gander das Gürzenich-Orchester und das Raschèr Saxophon Quartett in seinem neuen Stück wie böse Elfen tanzen.