Werden und Vergehen, Wachsen und Welken, das große Geheimnis des Kosmos, dessen Teil wir alle sind: In seinem Oratorium »Die Schöpfung« legt Joseph Haydn nicht nur ein sehr persönliches Zeugnis seiner Ehrfurcht vor Gott ab. Dieses Werk ist auch ein Bekenntnis zur Philosophie der Aufklärung: Der biblische Sündenfall bleibt ausgespart, die Erde ist die beste aller möglichen Welten. Deren Erschaffung beschreibt Haydn in unnachahmlicher Tonsprache, nimmt dabei die spätere Idee der Programmmusik vorweg und entführt den Hörer in eine magisch leuchtende Bilderwelt.
Es ist schon zu einer kleinen Tradition geworden: Seit über zehn Jahren ist das Gürzenich-Orchester Köln einmal pro Saison zu Gast im Kölner Dom, um gemeinsam mit den Chören der Kölner Dommusik ein Konzert zu gestalten. Dabei wechseln sich Gürzenich-Chef François-Xavier Roth und Domkapellmeister Eberhard Metternich in der Programmgestaltung und Leitung des Konzerts ab. In diesem Jahr übernimmt ein ausgewiesener Chorexperte die musikalische Leitung des Konzerts: der gefragte französische Dirigent Raphaël Pichon.
Ein prominentes Solistenterzett, allen voran die junge Schweizer Sopranistin Regula Mühlemann, erzählt – unterstützt vom Gürzenich-Orchester – das Wunder von der Wandlung des vorzeitlichen Chaos in eine belebte, beseelte Erdenwelt.

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