Bernhard Gander
Evil Elves: Level Eleven für Saxophonquartett und Orchester (2019). Uraufführung*
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 6 A-Dur WAB 106 (1879–81)
- Raschèr Saxophone Quartet
- Gürzenich-Orchester Köln
- François-Xavier Roth Dirigent
Bernhard Ganders Elfen können auch anders: Nicht nur zarte Luftwesen sind sie, sondern auch böse Kraftprotze im Heavy-Metal-Rausch, die in Leder und Nieten auf dem Vulkan der Apokalypse Orgien feiern. In diesem Auftragswerk des Gürzenich-Orchesters peitscht Gander die Musiker durch eine Welt metrisch-rhythmischer Exzesse, wühlt in ungehemmter Klanglust und gibt geheimnisvolle, dunkle Rätsel auf. Ebenfalls mysteriös, aber trotz ihrer lichten Tonart gedeckt und warm flutet Anton Bruckners Sechste den Raum, spannt riesige Bögen, sucht im langsamen Satz das Tor zur Unendlichkeit. Dabei bezeichnete doch der Komponist selbst diese Sinfonie als seine »keckste«. Ein weiterer Baustein zu François-Xavier Roths Konzert- und Aufnahme-Zyklus sämtlicher Bruckner-Sinfonien.
Bruckner-Zyklus
Alles über das GO und Bruckner
François-Xavier Roth setzte den Startschuss für seinen Bruckner-Zyklus mit dem Gürzenich-Orchester schon mit seinem Antrittskonzert 2015: »Als ich das erste Mal mit dem Gürzenich-Orchester Bruckner gespielt habe, war mir sofort klar, dass wir alle Sinfonien aufführen müssen. Der Klang des Orchesters passt fabelhaft zu diesem romantischen Repertoire. In Kombination mit Werken der Moderne entsteht eine neue Perspektive, die deutlich macht, wie weit Bruckner seiner Zeit voraus war.«
Damit war gesetzt, dass die Werke dieses einzigartigen Komponisten, jeweils mit Stücken unserer Zeitgenossen konfrontiert werden sollten. Bruckner, dessen Lebenszeit sich mit der von Beethoven, Schubert und Mendelssohn einerseits und der von Schönberg, Strawinsky und Debussy andererseits überschnitt, im Licht der Moderne.
»In meinem Bruckner-Zyklus mit dem Gürzenich-Orchester Köln möchte ich gemeinsam mit dem Publikum die utopischen Seiten seines Werkes entdecken: Bruckner, der Fortschrittliche.«