César Franck
»Variations symphoniques« für Klavier und Orchester (1885)
Richard Strauss
Burleske d-Moll für Klavier und Orchester (1885/86)
Richard Strauss
»Till Eulenspiegels lustige Streiche« op. 28 (1894/95)
Witold Lutosławski
Konzert für Orchester (1950-54)
- Francesco Piemontesi Klavier
- Gürzenich-Orchester Köln
- Nicholas Collon Dirigent
»Jeden Takt eine andere Handstellung – glauben Sie, ich setze mich vier Wochen hin, um so ein widerhaariges Stück zu studieren?« Ehrlich gesagt: Wenn ein seinerzeit renommierter Pianist wie Hans von Bülow einem jungen Komponisten eine derart rüde Abfuhr erteilt, dann ist dessen Frust bestens nachvollziehbar. Richard Strauss jedoch ließ sich dennoch nicht aus dem Konzept bringen und legte seine »Burleske« einige Jahre später keinem Geringeren als Eugen d’Albert aufs Notenpult. Der bewältigte den teuflisch schweren Klavierpart bei der Uraufführung bravourös. Beim Konzert des Gürzenich-Orchesters stellt sich der Schweizer Pianist Francesco Piemontesi furchtlos diesem fingerbrecherischen Hochleistungs-Parcours – und wagt mit César Francks »Variations symphoniques« einen weiteren Salto auf dem Drahtseil. A propos Drahtseil: Auch der Schalk Till Eulenspiegel balancierte bekanntlich darauf und hielt aus luftiger Höhe herab seinen Zeitgenossen einen Spiegel vor. Richard Strauss greift in seinem wohl heitersten Orchesterstück auf alte musikalische Formen zurück und kleidet den berühmten Schalk in ein pfiffiges Schelmengewand. Witold Lutosławski, nach Frédéric Chopin Polens zweiter bedeutender Komponist, beruft sich in seinem »Konzert für Orchester« ebenfalls auf barocke Traditionen. Die aber sprengt er mit furioser Kraft und schreibt eines der bis heute beeindruckendsten und energiegeladensten Orchesterwerke.