Sergej Prokofjew
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 C-Dur op. 26 (1917-21)
Richard Wagner
Vorspiel und Liebestod aus Tristan und Isolde WWV 90 (1859/63)
Alexander Skrjabin
Le Poème de l’Extase (1905–08)
- Benjamin Grosvenor Klavier
- Gürzenich-Orchester Köln
- Elim Chan Dirigentin
Einführung 50 Minuten vor Konzertbeginn im Konzertsaal
Seien wir ehrlich: Unser üblicher Alltag ist nicht gerade von emotionalen Extremen bestimmt. Weder beruflich noch privat geht es in der Regel sonderlich dramatisch, geschweige denn orgiastisch zu. Dann doch wenigstens ein Konzert, das sich von einem Höhepunkt zum nächsten Ausnahmezustand schwingt!
Vergessen Sie Romeo und Julia. Denn die allergrößte Liebesgeschichte aller Zeiten spielt sich zwischen Isolde und einem Herrn mit Namen Tristan ab. Falls Sie gerade kein Zeitfenster für knapp vier Stunden Wagner-Oper zur Verfügung haben: Allein schon Vorspiel und Finale sind berauschend, sehnsuchtsvoll und herzzerreißend genug. Sogar ohne Text.
Mitreißend und expressiv? Unbedingt! Leidenschaftlich und rasant? Auf jeden Fall! All das sollte ein brillantes Tasten-Spektakel ab Werk zu bieten haben. Und selten ist das so fulminant gelungen wie in Sergej Prokofjews 3. Klavierkonzert: Eine völlig entfesselte Mischung aus ohrwurmtauglichen Melodien und ungezügelt wilden Rhythmen.
Was mit einem zart sehnsüchtigen Thema beginnt, endet bei Alexander Skrjabin gut zwanzig Minuten später in einem kaum zu übertreffenden Höhepunkt. »Eine Apotheose!«, ruft der Fachmann gerne bei sowas, »eine spirituelle Verklärung!« Ob da nicht doch eher ganz irdisch Tausende von Endorphinen explodieren? Das müssen Sie am besten selbst entscheiden – falls Sie nach diesem Konzert überhaupt noch klar denken können.