Johannes Brahms
Variationen für Orchester über ein Thema von Joseph Haydn B-Dur op. 56a (1873)
Édouard Lalo
Konzert für Violoncello und Orchester d-Moll op. 33 (1877)
Max Reger
Variation und Fuge über ein Thema von J. A. Hiller op. 100 (1907)
- Bonian Tian Violoncello
- Gürzenich-Orchester Köln
- François-Xavier Roth Dirigent
Als der Humor vergeben worden sei, habe er zweimal »Hier!« gerufen, verriet Max Reger einmal über sich selbst. Dass das Titelblatt seines gewichtigen Opus 100 im Erstdruck betont, es handele sich um »Variationen und Fuge über ein lustiges Thema von Johann Adam Hiller« darf einen jedoch nicht beirren: Die motivischen Wurzeln in einem Singspiel lässt Regers gewaltiges Orchesterwerk bald hinter sich und lädt zu einer faszinierenden Zeitreise durch die Epochen vom ziselierten Barock bis in die ausufernde Pracht des Fin de siècle. François-Xavier Roth erinnert im Festkonzert an die Uraufführung von Regers Opus 100 durch das Gürzenich-Orchester 1907 und lädt zur Wiederentdeckung eines großen und raffiniert instrumentierten Orchesterwerks ein, das der Dirigent Fritz Busch zu Recht »zu den schönsten Musikstücken, die überhaupt geschrieben wurden«, zählte: »vielleicht das großartigste Variationswerk, das seit Beethoven komponiert wurde.« Dabei unterschlägt er allerdings die Variationen von Joseph Haydn aus der Feder von Johannes Brahms, die ebenfalls aus einer einfachen Vorlage ein Bravourstück für das ganze Orchester erwachsen lassen. Einen lyrisch-dramatischen Kontrast setzt dazu das Cellokonzert von Édouard Lalo – eine fesselnde, rhapsodische Komposition aus dem Kernrepertoire des Instruments, gespielt von Bonian Tian, dem Solocellisten des Gürzenich-Orchesters.