Éric Montalbetti
Ouverture philharmonique (2021)
Camille Saint-Saëns
Konzert Nr. 5 F-Dur op. 103 für Klavier und Orchester L’Égyptien – Ägyptisches Konzert (1896)
Claude Debussy
Trois Nocturnes (1899)
Maurice Ravel
Boléro (1928)
- Alexandre Kantorow Klavier
- Kammerchor der Universität zu Köln
- Gürzenich-Orchester Köln
- Duncan Ward Dirigent
Einführung 50 Minuten vor Konzertbeginn im Konzertsaal
Da wäre man ja gern mal live dabei: in exakt dem Augenblick, in dem ein komponierender Mensch diesen einen entscheidenden Geistesblitz hat. Und so eine kreative Initialzündung, die passiert auf ganz unterschiedliche Art und Weise.
Nicht von ungefähr klingt sein 5. Klavierkonzert nach einem exotischen Auslandsaufenthalt: Camille Saint-Saëns ist nebenberuflich Dauertourist und packt mal wieder seine Siebensachen. Unser pianistischer Reisebegleiter ist Alexandre Kantorow. Er nimmt uns mit nach Ägypten – und zwar klimaneutral, weil rein musikalisch.
Glitzerndes Funkeln, schimmerndes Leuchten, geflügelte Fabelwesen überm Wasser. Solchen Zauber möchte man eigentlich sofort malen. Oder ebenso bildschön komponieren. Claude Debussys Musik durchziehen neblige Wolken, gleißendes Licht und ein gefährlich verführerischer Gesang. Frauen mal wieder.
Manchmal allerdings macht einem die gesellschaftliche Gesamtlage einen Strich durch die kompositorische Rechnung. Zum Beispiel, wenn gerade Pandemie ist. Aber: Selbst ein nervenaufreibender Ausnahmezustand setzt mitunter kreatives Potenzial frei. Éric Montalbetti reagiert auf die Krise mit einem überraschend schwungvollen, ja optimistischen Stück.
Tanztauglich und spanisch, so in etwa lautete der Auftrag. Ausreichend Inspiration für Maurice Ravel, dem mit seinem Boléro eines der ungewöhnlichsten Musikstücke überhaupt gelingt: Eine rund fünfzehnminütige Endlosschleife, jedoch ohne eine einzige Sekunde Langeweile. Und für die berühmte kleine Trommel? Dreihundertneunundreißig Takte höchste Konzentration.