Wolfgang Amadeus Mozart
Missa c-Moll KV 427 (1782)
Giuseppe Verdi
Quattro pezzi sacri. (1887–97)
- Chöre am Kölner Dom
- Gürzenich-Orchester Köln
- Eberhard Metternich Dirigent
Der Eintritt ist frei (ohne Zugangskarte).
Der vielleicht größte italienische Opernspezialist Giuseppe Verdi kehrt gegen Ende seines Lebens zurück zu seinen künstlerischen Wurzeln, der Kirchenmusik. Vier geistliche Stücke (Quattro pezzi sacri) scheinen wie Pfeiler in einem gotischen Gotteshaus gen Himmel zu streben. Vom a capella gesungenen Ave Maria über das aufwühlend schmerzerfüllte Stabat Mater bis zum feierlich groß besetzten Lobgesang Te Deum für Doppelchor, Sopransolo und Orchester: Verdi, der Fachmann für Bühnenwirksamkeit und Meister der dramatischen musikalischen Effekte, ist auch hier unverkennbar.
Überwältigend und im größtmöglichen Format mit knapp 1000 Mitwirkenden kommt das Te Deum von Hector Berlioz 1855 in Paris zur Uraufführung. Der Komponist stellt zufrieden fest: »Der Papst unterhält sich mit dem Kaiser.« Gemeint sind Orchester und Orgel, die über einen Abstand von rund 100 Metern gemeinsam das Kirchenschiff zum Erbeben brachten, dazwischen zwei Chöre und ein riesiger Kinderchor. Der selbst nicht sonderlich religiöse Berlioz erschafft das vielleicht bombastischste Stück Kirchenmusik, das je geschrieben wurde. Über weite Strecken klingt es freilich weniger nach überirdischem Gotteslob als nach weltlichem Triumph. Vielleicht hat da jemand beim Komponieren doch weniger an Gott als an profane Herrscher gedacht?