Sonderkonzert

Ins Weite

So 12.01.2025
11:00 Uhr
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Jean Sibelius

En saga op. 9 Tondichtung für Orchester (1892)

Kaija Saariaho

Saarikoski-laulut (Saarikoski Songs) 2020/21

Antonín Dvořák

Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 »Die Englische« (1889)

Einführung 50 Minuten vor dem Konzert

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Frisch verheiratet mit einer bekennenden Fennomanin, einer Finnland-Enthusiastin, macht sich der 26 Jahre junge Jean Sibelius an seine erste Tondichtung. In En saga breitet er musikalisch weniger ein konkretes Programm als eine märchenhafte, mystische Landschaft aus. Weite Klangflächen, gedämpfte Melancholie – und manchmal dann doch ein keckes Tänzchen nach Art gut gelaunter Trolle. Erste Skizzen zu diesem Werk entstanden allerdings in Österreich, wo Sibelius, der Komponist mit dem schwedischen Akzent, in Wiener Kaffeehäusern das finnische Nationalepos Kalewala liest. »Ich war nie so finnisch wie in Wien, Italien und Paris.«

Nicht mit finnischer Nationalromantik, sondern mit kompositorischer Entdeckungslust nähert sich die 2023 verstorbene Komponistin Kaija Saariaho fünf Gedichten aus der Feder ihres Landsmanns Pentti Saarikoski. Das Gürzenich-Orchester erkundet die Orchesterfassung der ursprünglich für Sopran und Klavier entworfenen Lieder. Gleich das erste, Die Gesichter der Natur, schlägt in seiner Tonsprache eine Brücke zu Jean Sibelius. In Sumun läpi – durch den Nebel – macht sich Kaija Saariaho in undurchdringliche, geheimnisvolle Klangwelten auf. Solistin ist eine langjährige künstlerische Weggefährtin der Komponistin, die Sängerin Anu Komsi.

Suchen Sie in Antonín Dvořáks oftmals als »Die Englische« bezeichnete 8. Sinfonie bitte nicht nach typisch britischen Melodien! Lediglich zu einem britischen Verlag ist der Tscheche für dieses schwungvolle Werk gewechselt – daher der Titel, der auf eine falsche Spur führen kann. Mutig und mit kraftvoller Freude, so kommt diese Sinfonie daher: Der introvertierte Beginn schwenkt bereits nach einer knappen Minute in Richtung beschwingter Jubelstimmung, und im Finale glänzen feierlich Fanfaren. Antonín Dvořák in voller Fahrt auf der Erfolgsspur: »Sie wollen wissen, was ich tue? Ich habe den Kopf voll, wenn der Mensch das nur gleich aufschreiben könnte! […] Es geht über die Erwartung leicht und die Melodien fliegen mir nur so zu.«

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