Johann Sebastian Bach
Brandenburgisches Konzert Nr. 3 G-Dur (1721)
Miroslav Srnka
Neues Werk für Cembalo und Orchester. Uraufführung. Kompositionsauftrag des Gürzenich-Orchester Köln
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 1 c-Moll »Linzer Fassung« (1865/66)
- Mahan Esfahani Cembalo
- Gürzenich-Orchester Köln
- François-Xavier Roth
Einführung eine Stunde vor dem Konzert mit Sabine Weber
Alles auf Anfang – und doch seiner Zeit schon voraus. Bereits in seiner 1. Sinfonie stößt Anton Bruckner weit in die Zukunft vor. Ihr erster Satz beginnt wie eine Sinfonie, die Mahler hätte schreiben können, und findet schnell zu Wendungen, in denen wir den späteren Bruckner erkennen. Der ungebremste Linzer Erstentwurf führt taufrisch an die Selbstfindung des 40-Jährigen heran – eines Domorganisten, dem Wagners Musik die Entdeckung der Maßlosigkeit bescherte. Die Formen, die Bruckner dafür fand, korrespondieren mit Blockbildungen, wie sie sein Organistenkollege Bach im 3. Brandenburgischen Konzert organisiert. Das Cembalo – bei Bach nur »Begleitinstrument« – tritt im neuen Stück von Miroslav Srnka in den Vordergrund. Er schreibt es für einen Solisten, »dessen Musizieren und Wesen ebenso viel ausstrahlt, wie die Stücke, die er spielt«, so Srnka. Welcher Ort könnte für die Uraufführung passender sein als die Kölner Philharmonie, in der Esfahani 2016 ein echtes »Skandalkonzert« erlebte? Ein Konzert über das Unabgegoltene im Vergangenen, ein Versprechen auf die Zukunft.