Felix Mendelssohn Bartholdy
»Meeresstille und glückliche Fahrt« (1832/35)
Wolfgang Amadeus Mozart
»Ch'io mi scordi di te?« – »Non temer, amato bene« KV 505 für Sopran, obligates Klavier und Orchester (1786)
Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 4 G-Dur für Orchester mit Sopransolo (1900/1910)
- Gürzenich-Orchester Köln
- Lahav Shani Klavier und Leitung
- Chen Reiss Sopran
»Glatte Fläche ringsumher.« Die »Meeresstille« aus Goethes gleichnamigem Gedicht hat Felix Mendelssohn Bartholdy kongenial in Musik übertragen – ebenso wie das Säuseln der Winde, nachdem das Schiff »Glückliche Fahrt« aufnimmt und die Wellen teilt. Auch der Himmel über Gustav Mahler ist blau: die Grundstimmung seiner Vierten sei das »ununterschiedene Himmelblau«, das »schwieriger zu treffen ist als alle wechselnden und kontrastierenden Tinten«. Er legte »die Heiterkeit einer höheren, uns fremden Welt« in die Musik hinein, »die für uns etwas Schauerlich-Grauenvolles hat.« Im Schlusssatz kündet ein überirdisches Sopransolo vom »Himmlischen Leben«: »Kein’ Musik ist ja nicht auf Erden, / Die uns’rer verglichen kann werden.« Den Drahtseilakt zwischen himmlischen Freuden und Weltengetümmel vollführt die Ausnahmesopranistin Chen Reiss, die auch in Mozarts außergewöhnlicher Konzertarie KV 550 zu erleben ist, in der Idamante seiner Ilia die Treue schwört: »Sorge dich nicht, o Vielgeliebte«! Mozart schrieb dieses Kabinettstück für eine geschätzte Sopranistin und sich selbst. Wie einst Mozart wird Dirigent Lahav Shani diese Arie vom Klavier aus leiten.