Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfonia Nr. 1 C-Dur für Streichorchester (1821)
Sinfonie Nr. 4 A-Dur »Italienische« (1833–34)
Ferruccio Busoni
»Romanza e Scherzoso« für Klavier und Orchester (1921)
Arnold Schönberg
Konzert für Klavier und Orchester (1942)
- Kirill Gerstein Klavier
- Gürzenich-Orchester Köln
- François-Xavier Roth Dirigent
»Wenn ein Deutscher nach Italien reist, so denkt er an Goethe.« Ob das heute noch immer so ist? Im 19. Jahrhundert brachte Felix Mendelssohn – auf Goethes Spuren – seine vierte Sinfonie aus dem Süden mit, sein bis heute wohl beliebtestes Konzertwerk. Dass diese A-Dur Sinfonie in Moll endet, lässt sich nur mit der Melancholie erklären, die jeden auf der Heimreise erwischen kann. Der Pianist und Komponist Ferruccio Busoni war eine prägende Figur des frühen zwanzigsten Jahrhunderts. Mit seinem »Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst« übte Busoni auf junge Künstler wie Arnold Schönberg große Anziehungskraft aus. Die beiden Konzertwerke für Klavier und Orchester von Busoni und Schönberg stehen für die unterschiedlichen Wege, die diese beiden großen Künstler zum Ende ihres jeweiligen Lebens eingeschlagen hatten. Während Schönberg in seinem Klavierkonzert Wiener Walzer und fortschrittlichste Kompositionstechnik in Einklang zu bringen trachtete, lässt Busoni sich in Romanza e Scherzoso noch einmal zur »unerträglichen Leichtigkeit des Seins« verführen. Kirill Gerstein bringt das Feingefühl für beides mit. Das letzte Musikstück, das Busoni gehört haben soll, war ein Lied ohne Worte von Felix Mendelssohn Bartholdy, mit dem Busoni nicht zuletzt die Vorliebe zu Bach und zum Kontrapunkt gemeinsam hatte, wie man in der 1. Streichersinfonie des Wunderteenagers Felix hören kann.