Richard Strauss
»Don Juan« Tondichtung nach Nikolaus Lenau op. 20
Ludwig van Beethoven
Violinkonzert D-Dur op. 61
Igor Strawinsky
»Petruschka« – Burleske Szene in vier Bildern
- Sergey Khachatryan Violine
- Gürzenich-Orchester Köln
- Diego Matheuz Dirigent
Um große Weltliteratur geht es im zweiten Sinfoniekonzert der
Saison – um Geschichten von Liebe und Tod und um ganz individuelle
Varianten des Erzählens in der Sprache der Musik. Richard Strauss
trug mit Begeisterung dick auf und wählte klangfarbliche Extreme für
seinen »Don Juan«. Keine Bühnenfigur à la Mozart schwebte ihm vor;
sein Held ist der moderne Verführer, und sogartig zieht die Musik den
Hörer hinein in das klingende Seelendrama. Wer könnte dem widerstehen?
Strawinsky zeichnet die Linien feiner, doch nicht weniger
kontrastreich. Seine Ballettmusik tanzt im grotesken Stil der Gliederpuppe
Petruschka, und doch tun sich auch hier ungeahnte menschliche
Gefühle und Abgründe auf. Klänge aus einer Welt, die – das
Uraufführungsjahr war 1911 – Schritt für Schritt aus den Fugen gerät.
Verwirrend neu war für Beethovens Zeitgenossen auch der dialogische
Ansatz seines einzigen Violinkonzerts. »Manche Schönheit«
fand man dennoch darin, und tatsächlich wird auch hier erzählt:
im Wechselspiel von Solo und Orchester, im innigen Tonfall, im
epischen Weiterspinnen motivischer Fäden. Dieser Herausforderung
stellt sich der Geiger Sergey Khachatryanbei seinem zweiten Auftritt
mit dem Gürzenich-Orchester Köln nach dem umjubelten Debüt
2012. Erstmals am Pult des Orchesters steht der charismatische
Venezolaner Diego Matheuz, eines der bemerkenswerten Talente
der jungen Dirigentengeneration.