Jean Sibelius
Valse triste für Orchester aus "Kuolema" op. 44
Dmitrij Schostakowitsch
Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 Es-Dur op. 107
César Franck
Sinfonie d-Moll
- Gürzenich-Orchester Köln
- Gilbert Varga Dirigent
- Truls Mørk Violoncello
Es war eines der Comebacks des Musikjahres 2011, als der norwegische Cellist Truls Mørk seine 18-monatige krankheitsbedingte Abstinenz vom Konzertpodium beendete. Noch im gleichen Jahr konnte er als Instrumentalist des Jahres den ECHO Klassik entgegennehmen – Mørk hat sein Publikum quasi im Prestissimo zurück erobert. Wenn er nun mit Dmitrij Schostakowitschs 1. Cellokonzert beim Gürzenich-Orchester Köln sein Debüt gibt, dann zweifellos auch, weil ihm als Heinrich-Schiff-Schüler "ein luzider, gleitender, druckfreier Ton" zu eigen ist, "der keine Intonationsschwierigkeiten kennt und für die ausgebleichten dunklen Farben der Schostakowitsch-Deprimiertheit ideal ist". Frankfurter Rundschau
Das Mstislav Rostropowitsch gewidmete Opus 107 war so etwas wie Schostakowitschs Befreiungsreflex auf die rigide Kulturpolitik des Stalinismus – ein hörbarer Schritt auf der Suche nach neuen musikalischen Wegen ... die in den 1880er-Jahren gleichermaßen einen César Franck umtrieb. Dessen Sinfonie d-Moll befremdete damals zunächst auch die Fachwelt: "Ihre Franck-Musik mag sein, was auch immer Sie wollen, aber sicher wird sie niemals eine Symphonie sein," beschied der Komponist Vincent d’Indy nach der Uraufführung ungehalten einem Konzertbesucher auf die Frage nach seiner Meinung zu dem Werk. Heute gilt es als Meilenstein der Gattungsgeschichte. Der für seinen elektrisierenden Dirigierstil weltweit gefeierte Ungar Gilbert Varga wird diese beiden epochalen »Ausbruchversuche« am Pult adäquat zu interpretieren wissen.