Franz Schubert
Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485
Dmitrij Schostakowitsch
Sinfonie Nr. 8 c-Moll op. 65
- Gürzenich-Orchester Köln
- Hartmut Haenchen Dirigent
»O Mozart, unsterblicher Mozart, wie unendlich viele wohltätige Abdrücke eines lichten bessern Lebens hast du in unsere Seelen geprägt.« So schwärmte der jugendliche Schubert von seinem Idol, um wenig später mit der 5. Sinfonie die herrlichste Hommage in Tönen folgen zu lassen. Mozart auf die Weise Schuberts, doch spürbar von romantischen Ideen angeweht. Schostakowitsch wählte die »absolute« Sinfonik, die ganz aus sich lebende »tönend bewegte Form«, wann immer die Welt, die ihn umtoste, ihm die Sprache zu verschlagen drohte. Seine 8. Sinfonie, im Kriegssommer 1943 komponiert, bringt vor allem Trauer, Klage und die Illusion eines friedlichen Idylls zum Ausdruck. All dies disponiert der Komponist mit dem klugen Geist eines Schachspielers und doch stets balancierend am Abgrund der Verzweiflung. Militärische Klänge werden zynisch verzerrt, und zu einem patriotischen Finale mochte sich Schostakowitsch angesichts der verheerenden Schlacht von Stalingrad nicht mehr aufschwingen. Das sinfonische Wechselbad der Gefühle bringt mit Hartmut Haenchen ein Verfechter des authentischen Musizierens zum Klingen, einer, der noch selbst mit Schostakowitsch über die schmerzerfüllte Achte gesprochen hat. Dem Publikum öffnet er die Ohren für das Schöne, doch auch für die Realität klaffender Wunden.