Anton Webern
»Passacaglia« (1908)
Igor Strawinsky
Konzert in D für Violine und Orchester (1931)
Johannes Brahms
Sinfonie Nr. 2 D-Dur (1877)
- Vilde Frang Violine
- Gürzenich-Orchester Köln
- François-Xavier Roth Dirigent
Gleichermaßen virtuos, frech und ironisch-hintergründig ist das Violinkonzert von Igor Strawinsky aus dem Jahr 1931, das der Komponist angeblich in einem Pariser Restaurant zu komponieren begann: Auf einer Serviette skizzierte er seinem Solisten einen weitausgreifenden Akkord und fragte ihn, ob er diesen spielen könne. Er konnte – und der Akkord wurde für Strawinsky zum »Passport« für das Konzert und zugleich zum Freifahrtschein für Ausflüge in die Vergangenheit. Das »Konzert in D« spielt mit Geist und Gesten des Barock, bedient sich als »Dialog mit Geschichte« aber zugleich moderner Harmonien und Rhythmen. Scheinbar Vertrautes klingt so aufregend neu. Das lässt sich auch von Anton Weberns »Passacaglia« sagen, deren Grundidee ebenfalls auf die Barockzeit zurückgeht. Doch welch hochexpressiver Ton, welche Emphase und Energie bestimmen diese Variationen, die Webern 1908 als sein »Gesellenstück« nach vierjähriger Lehrzeit bei Arnold Schönberg schuf! Heiter, gelöst und liebenswürdig dagegen der Grundton von Brahms 2. Sinfonie, mit der François-Xavier Roth seine Auseinandersetzung mit Brahms fortführt. Seine Sinfonie »scheint«, wie schon Eduard Hanslick in seiner Uraufführungskritik bemerkte, »wie die Sonne erwärmend auf Kenner und Laien, sie gehört allen, die sich nach guter Musik sehnen«. Als Violinsolistin verspricht Vilde Frang Momente von beglückender Intensität.
Das Konzert findet zugunsten der Orchesterakademie des Gürzenich-Orchesters Köln e.V. statt.