Joseph Haydn
Sinfonie Nr. 26 d-Moll »Lamentatione« (1768)
Jacques Ibert
Konzert für Flöte und Orchester (1934)
William Walton
Sinfonie Nr. 1 b-Moll (1931–1935)
- Alja Velkaverh-Roskams Flöte
- Gürzenich-Orchester Köln
- Markus Stenz Dirigent
Joseph Haydn liebte Überraschungen. Genau wie Markus Stenz. Erstmals nach seinem Abschied 2014 steht der langjährige Gürzenich-Kapellmeister wieder am Pult des Gürzenich-Orchesters – und bleibt sich selber und seiner Liebe zu Joseph Haydn treu. Passend zur Jahreszeit hat Stenz die »Lamentatione«-Sinfonie ausgewählt, in der Haydn Motive aus traditionellen österreichischen Passionsspielen zitiert. »Von allen hundert eigenartigen Haydn-Sinfonien ist keine sprechender in ihrem unglaublich gewaltigen Ausdruck, keine ist tragischer, keine im Wesen emotionaler (und daher romantischer)«, schwärmte der Haydn-Forscher H. C. Robbins Landon. William Waltons 1. Sinfonie scheint hingegen geradewegs aus dem Leben gegriffen. In drei aufwühlenden Sätzen verarbeitet Walton seine stürmische – und unglücklich beendete – Liebesaffäre zur Baroness Imma von Dörnberg und jubelt in einem großen Finale allen Liebesschmerz hinweg. Jacques Ibert schlägt in seinem Flötenkonzert coolere Töne an: Die Formensprache des Barock trifft auf den Sound des 20. Jahrhunderts, Jazz-Anklänge inbegriffen. Die Soloflötistin des Gürzenich-Orchesters, Alja Velkaverh, tritt hier aus der Mitte des Orchesters an die Rampe der Philharmonie!