Johann Sebastian Bach
Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 in a-Moll BWV 1041
Jean Sibelius
»Pelléas et Mélisande« op. 46
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 »Eroica«
- Leonidas Kavakos Violine und Dirigent
- Gürzenich-Orchester Köln
Er sei ein »Göttergünstling«, titelte vor zwei Jahren der Tagesspiegel über Leonidas Kavakos’ dortiges Pultdebüt und staunte: »Der Grieche stürzt sich hinein in Partitur und Orchester und scheint mitzumusizieren, als sei er selbst Konzertmeister und führe die Streicher an.« Für Johann Sebastian Bachs 1. Violinkonzert wird Leonidas Kavakos tatsächlich erstmals beim Gürzenich-Orchester diese im Barock praktizierte Doppelrolle einnehmen. Längst schon hat sich der Geiger, der den Sibelius- und den Paganini-Violinwettbewerb gewann, auch als Dirigent etabliert. Die für die Bach-Konzerte übliche historische Aufführungspraxis ist für ihn aber kein Dogma: »Für mich ist da mehr als nur Technik. Es ist wichtiger, das Menschliche hinter der Musik herauszuarbeiten. Wie ist die Stimmung, was für Nuancen sind dort? Es ist wie bei einem Maler, der viele Farben auf seiner Palette hat.« Diese Vielfarbigkeit spinnt auch den roten Faden durch sein Programm: In der »Eroica« tritt uns ein von den humanistischen Idealen der Französischen Revolution berauschter Ludwig van Beethoven heroisch-klassisch entgegen. Und pittoresk-spätromantisch lässt Jean Sibelius den Hörer bei »Pelléas und Mélisande« in die emotionalen Abgründe einer tragischen Liebe hinabtauchen.