Franz Schubert
Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759 »Unvollendete«
Julian Anderson
»Symphony« Deutsche Erstaufführung
Johannes Brahms
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 d-Moll op. 15
- Lars Vogt Klavier
- Gürzenich-Orchester Köln
- Markus Stenz Dirigent
Mutmaßungen über verschwundene Skizzen und verlorene Sätze zu Schuberts Unvollendeter gibt es viele, ebenso Ergänzungsversuche aus allen Epochen seit seinem Tod. Keiner konnte sich im Konzertleben durchsetzen. Schuberts Sinfonie ist unvollendbar. Was sie ausstrahlt, Weltschmerz und Innigkeit, ihre Gebrochenheit, tiefe, unstillbare Sehnsucht, ist ihr eigentliches Wesen, das uns unvermindert zu bewegen vermag.
Bei dem 1967 geborenen Londoner Julian Anderson sind so gegensätzliche Phänomene wie elektronische Spektralmusik und Volkslieder aus Litauen, Polen und Rumänien Motor seines Komponierens. Diese Quellen sprudeln auch in seiner 2003 uraufgeführten Symphony, einem kraftvollen Werk voller lebendiger Melodien und unwiderstehlicher Rhythmen. Das Gürzenich-Orchester spielt die Deutsche Erstaufführung.
Neunzig Takte Orchester, und dann erst meldet sich das Klavier? Das konnte nicht gut gehen bei der Uraufführung von Brahms 1. Klavierkonzert am 27. Januar 1859, zu einer Zeit, als ein Solokonzert bitte nicht mehr sein sollte als Anlass zur Selbstinszenierung reisender Virtuosen. Gegen alle Erwartungen hatte Brahms eine Art Sinfonieklavierkonzert komponiert, in dem Solist und Orchester auf grandiose Weise miteinander verschmelzen und das zugleich in Dichte und Anspruch einem Streichquartett gleich kommt. Solist ist Lars Vogt, der für seine Auftritte mit den bedeutendsten Orchestern gefeiert wird.