Sinfoniekonzert

Tiefenscharf

Di 17.10.2023
20:00 Uhr
Kölner Philharmonie

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Joseph Haydn

Sinfonie Nr. 95 c-Moll Hob. I:95 (1791)

Benjamin Britten

Nocturne für Tenor und Kammerorchester op. 60 (1958)

Ludwig van Beethoven

Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 Pastorale (1807–08)

Einführung 50 Minuten vor Konzertbeginn im Konzertsaal mit Michael Struck-Schloen

Phototropismus. So der Fachbegriff für das Phänomen, dass Pflanzen sich zum Licht hinwenden. Und auch manch kompositorisches Gewächs tendiert dazu, einen Weg aus der Dunkelheit heraus zu suchen. Aber: Man kann es ja mal versuchen und in richtig düsteren Farben loslegen.

Joseph Haydn – laut Selbstauskunft Inhaber eines heiteren Gemüts – hält es nicht allzu lange im dunklen Zwielicht aus. Tja, nicht überall, wo c-Moll draufsteht, ist ausschließlich kalte Finsternis drin. Spätestens im Finale lässt Haydn doch wieder die warme Sonne durchs Fenster strahlen.

Unter dem Hashtag #Nocturne komponieren Menschen bereits seit Jahrhunderten Nachtstücke in eher dunklen Farben. Gleich acht nächtliche Texte von acht Autoren hat Benjamin Britten vertont. Aber trotz der düsteren Lichtverhältnisse lautet das letzte Wort auch hier »sunrise« – Sonnenaufgang.

Sonnendurchflutet sind auch die meisten musikalischen Landschaften, die uns Beethoven in seiner 6. Sinfonie beschert. Und doch verfinstert sich der Himmel plötzlich, weil der Komponist dunkle Gewitterwolken und düsteres Donnergrollen anrücken lässt. Kein Licht ohne Schatten – das ist die Natur der Dinge.

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