Igor Strawinsky
Symphonies d’instruments à vent (1920/47)
Leonard Bernstein
Serenade for violin, strings, harp and percussion after Platon´s Symposion (1953/54)
Dmitri Schostakowitsch
Symphony No. 10 in E minor op. 93 (1953)
- Simone Lamsma Violin
- Gürzenich-Orchester Köln
- Robert Trevino Conductor
Eine Musik wie ein Ritual komponierte Strawinsky mit seinen Bläsersinfonien: Bereits die ersten Takte prägt ein Motiv, das als klingender Archetypus der Gottesanrufung gedeutet wurde. Robert Trevino, der als profiliertes Talent der jüngeren Dirigenten-Generation mit seinen fesselnden Auftritten international für Begeisterung sorgt, eröffnet das Programm mit diesem choralhaften Bläserstück zwischen Mystik und Hoffnung auf bessere Welten. Anschließend übernimmt die niederländische Geigerin Simone Lamsma – »absolut atemberaubend« (Chicago Tribune) – den Solopart in der Serenade nach Platons Symposion, die Leonard Bernstein nicht zufällig als sein gelungenstes Werk bezeichnete. Unmittelbar nach dem Tod des Diktators Stalin schrieb Dmitri Schostakowitsch seine 10. Sinfonie: ein düster abschattiertes Klangfresko, das mit einer von Krieg und Terror geprägten Zeit und seinen Protagonisten abrechnet. Laut den von Solomon Volkow herausgegebenen Memoiren des Komponisten zeichnet das infernalische Scherzo sogar ein musikalisches Porträt des gefürchteten Diktators als grelle Fratze.