3 Fragen an Stanislav Kochanovsky

Welche Rolle spielt Musik in Deinem Leben?

Schon sehr früh, als ich meine professionelle Musikerlaufbahn im Knabenchor des Glinka Choir Colleges in St. Petersburg begann, nahm Musik natürlich den größten Teil meines Lebens ein. Oder sagen wir es anders: Musik wurde mein Leben. Heute kann ich mir mein Leben ohne Musik überhaupt nicht mehr vorstellen.

Gibt es etwas, das sich nur durch Musik sagen lässt?

Eine unendliche Vielfalt an Gefühlen! Wie wir alle wissen, beginnt Musik dort, wo die Worte enden. Musik ist eine einzigartige Sprache, die keinerlei Übersetzung oder irgendwelche Erläuterungen benötigt. Musik berührt Menschen ganz direkt auf einer emotionalen Ebene. Ich liebe die Worte Puschkins: »Über der Musik steht nur noch die Liebe, aber Liebe ist eine Melodie«.

Was bedeutet die Musik des Benefizkonzertes mit Tchaikowsky und Strawinsky für Dich ganz persönlich?

Beide Komponisten hatten eine enge Verbindung zu meiner Heimatstadt St. Petersburg und zum dortigen Mariinsky-Theater, an dem sechs Opern und zwei Ballette von Tschaikowsky ihre Uraufführung erlebten. Fedor Strawinsky, der Vater des Komponisten, war seinerzeit einer der führenden Bässe am Mariinsky. Ich bin so stolz darauf, dass auch ich als Kind das Glück hatte, auf dieser berühmten Bühne singen zu dürfen – ich war einer der drei Knaben in Mozarts Zauberflöte! Später, während meiner Jahre am Konservatorium, spielte ich Orgel im Orchester des Mariinsky-Theaters, und jetzt komme ich regelmäßig als Gastdirigent in Konzerten und Opern dorthin zurück. Die Musik beider Komponisten bildet einen wesentlichen Teil meines Repertoires. Als russischer Dirigent bin ich sehr glücklich darüber, immer wieder die reiche Palette an Farben neu aufleuchten zu lassen, die die Klangwelt von Tschaikowsky und Strawinsky auszeichnet.

Stanislav Kochanovsky ist am 1. Dezember 2019 beim Gürzenich-Orchester im Benefizkonzert zum 1. Advent mit Werken von Tschaikowsky und Strawinsky zu erleben.

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