Die Soldaten: Konzert-Stream aus der Elbphilharmonie

»Die Soldaten« von Bernd Alois Zimmermann

In diesem Konzert-Stream spielen das Gürzenich-Orchester Köln, die Oper Köln und François-Xavier Roth die gigantische Oper »Die Soldaten« von Bernd Alois Zimmermann in der Hamburger Elbphilharmonie.

Bernd Alois Zimmermann setzt sich in »Die Soldaten« mit seinen persönlichen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg und mit den Bedrohungen der Welt durch eine atomare Katastrophe auseinander. In einer schillernden, klanglich deutlich wahrnehmbar auch am Farbenspiel des Impressionismus orientierten Tonsprache entwickelt er eine Dystopie, die bis in die Jetztzeit nichts von ihrer Aktualität und Tragweite verloren hat. Die Oper ist trotz ihrer Wucht ein intimes Kammerspiel zwischen Menschen, eine Parabel über Liebe und ihre dunkle Schwester, die Gewalt, über die Abgründe von Brutalität und Selbstzerstörung. Sie zählt heute zu den wichtigsten Musiktheater-Werken des 20. Jahrhunderts.

In Kooperation mit der Oper Köln erarbeiten François-Xavier Roth, das Gürzenich-Orchester und der spanische Star-Regisseur Calixto Bieito, der »Die Soldaten« bereits mehrfach inszeniert hat, jetzt eine Realisation von Zimmermanns »totalem Theater« für den Konzertsaal. François-Xavier Roth: »Mein Wunsch war es, nach der viel beachteten Produktion hier am Opernhaus in Köln das Werk in großen Konzertsälen zu spielen, um das Orchester aus dem Graben in den Saal zu holen und so dem Publikum eine völlig neue, ungefilterte Perspektive auf das Werk zu bieten.« Calixto Bieito ergänzt: »Ich möchte keine Inszenierung im herkömmlichen Sinne zeigen. Es ist eher eine Installation. Sie geht von der üblichen Situation im Konzertsaal aus und unterstreicht, wie das Orchester in diesem Stück zu einer großen, mörderischen Maschine wird, die in der Lage ist, die Menschen aufzufressen und verändert wieder auszuspucken.«

»Die Soldaten« gehört zu den bedeutenden Meilensteinen des Repertoires, die vom Gürzenich-Orchester aus der Taufe gehoben wurden. Nachdem 1960 der Kölner Generalmusikdirektor Wolfgang Sawallisch eine Aufführung als »Ding der Unmöglichkeit« bezeichnet hatte und auch Gürzenich-Kapellmeister Günter Wand eine Einstudierung ablehnte, unternahm man fünf Jahre später einen neuen Anlauf. Am 15. Februar 1965 spielte das Gürzenich-Orchester unter der Leitung von Michael Gielen in der Kölner Oper die Uraufführung.

 

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